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Siemens

In München werden die Pläne für den Börsengang der Medizintechnik-Sparte von Siemens mit Hochdruck vorangetrieben. Bereits im ersten Halbjahr soll Siemens Healthineers in Frankfurt notiert werden, wie das Aufsichtsgremium des Konzerns jüngst bestätigte. Die Abspaltung der Medizintechniksparte ist der nächste logische und notwendige Schritt beim Siemens-Konzernumbau. Wie CEO Joe Kaeser mehrfach betonte, sei die Zeit von Konglomeraten alter Prägung vorbei. Er will Siemens in Richtung einer Holding umbauen, unter dessen Dach die einzelnen Sparten mehr Freiheiten geniessen und so schneller auf den Wandel in den jeweiligen Branchen reagieren können. Nicht die grössten und diversifiziertesten Unternehmen seien im digitalen Zeitalter erfolgreich, „sondern diejenigen, die sich am besten an die sich rasant veränderten Umgebungsbedingungen anpassen“, so Kaeser.
Bei Healthineers soll alles besser werden
Ursprünglich hatte Siemens für die Medizintechnik-Sparte ein ähnliches Vorgehen wie bei der Windkraftsparte angedacht – über die Fusion mit einem börsennotierten Wettbewerber sollte die Sparte an die Börse gebracht werden. Im Falle der Windkraftsparte ging dieses Vorgehen allerdings mächtig in die Hose. Nach der Fusion mit der spanischen Gamesa im Sommer, nahm das Unheil seinen Lauf. Das Unternehmen musste gleich zwei Gewinnwarnungen rausgeben, die Aktie halbierte sich binnen weniger Monate. Kaeser räumte „interne Defizite“ und einen „holprigen Start“ des Unternehmens ein – für uns war es ein glatter Fehlstart. Bei Healthineers strebt Siemens nun aber ein wirkliches IPO an – zumal die Sparte aus unserer Sicht auch die notwendige Grösse hat, um sich gegen Wettbewerber auch alleine behaupten zu können. Im vergangenen Geschäftsjahr 2016/17 steigerte die Sparte den Umsatz um 3% auf EUR 14.2 Milliarden und erzielte eine Umsatzrendite von 18.1%. Healthineers ist damit die zweitprofitabelste Einheit im Siemens-Verbund. Siemens will an der „Siemens Healthineers AG“, wie die Sparte künftig heissen soll, einen signifikanten Anteil halten. Den Wert der Siemens-Medizintechnik schätzen Analysten auf mehr als EUR 30 Milliarden. Aus unserer Sicht ist die Siemens Healthineers AG damit ein Kandidat für den Leitindex DAX. Anleger sollten die Entwicklung im Auge behalten. Uns erscheint der geplante Börsengang sehr attraktiv. Wer die Möglichkeit hat, sollte am IPO der Medizintechnik-Sparte partizipieren – sofern die Rahmenbedingungen punkto Preissetzung in einem attraktiven Rahmen sind. Am Donnerstag (07.12.) wird Siemens weitere Informationen zum Börsengang von Siemens Healthineers publizieren.
Konklusion:
Wir haben Siemens aufgrund der schlechteren Visibilität für 2018 vor wenigen Wochen auf „Halten“ zurückgestuft. Die neuen Details zum IPO von Healthineers lassen unseren Optimismus wieder steigen.