-5.65%
YTD 2025
+23.37%
Jahr 2024
+12.28%
Jahr 2023
-6.63%
Jahr 2022
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Jahr 2021

Santhera Pharmaceuticals

Der „Fall“ Santhera Pharmaceuticals zeigt einmal mehr, warum wir von gewissen Aktien in der Schweiz, aber auch aus dem Ausland, die Finger lassen. Sie versprechen vorderhand zwar satte Kursgewinne. Doch zugleich sind die Risiken, die mit einem solchen Engagement einhergehen, unseres Erachtens fast nicht realistisch zu bewerten. Was war bei Santhera passiert? Die Europäische Gesundheitsbehörde EMA hat Ende vergangener Woche den Zulassungsantrag für Raxone zur Behandlung von steroidresistenten Patienten mit Muskelschwund (Duchenne-Muskeldystrophie, DMD) zurückgewiesen – nicht zum ersten Mal. Denn bereits im Mai hatte die EMA einen Antrag zurückgewiesen. Die Aktie des Liestaler Biotech-Unternehmens brach darauf hin um zeitweise über 50% ein. «Für uns ist es eine grosse Enttäuschung, aber wir bleiben dran», kommentierte Thomas Meier, CEO von Santhera. Und genau dies ist das Problem. Santhera ist vor allem eines: Eine Wette auf eine womöglich glanzvolle Zukunft, deren Basis aber überhaupt noch nicht gelegt ist. Durch überoptimistische Aussagen schürt das Management oftmals in solchen Fällen noch die Erwartungshaltung der risikofreudigen Anleger. Die Aktie schiesst über Tage, Wochen oder sogar Monate in die Höhe – allein getrieben von einer Hoffnung. So hatte Santhera noch Anfang September sehr zuversichtliche Aussagen bezüglich des laufenden Zulassungsverfahrens gemacht. «Wir erwarten die Entscheidung durch den Lenkungsausschuss CHMP in wenigen Wochen», sagte Santhera-CEO Thomas Meier damals vor Journalisten. Dann könne die Zulassung durch die Europäische Gesundheitsbehörde EMA Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres kommen und der Verkauf in ersten Ländern unmittelbar beginnen. Ein positiver Entscheid der EMA dürfte zudem die Zulassung in den USA beschleunigen. Geht die Wette auf, kann das Unternehmen die hohen Erwartungen erfüllen. Ein neues Produkt schiebt den Umsatz markant an und verhilft dem Unternehmen bestenfalls sogar in die schwarzen Zahlen. Doch bei Santhera wird diese Wette nach dem negativen Entscheid zu Raxone nicht aufgehen. Wir gehen davon aus, dass das Unternehmen auch im kommenden Geschäftsjahr rote Zahlen schreibt – auch wenn sich die Verluste markant reduzieren dürften. Zwar konnte das Papier in den letzten Tagen wieder etwas zulegen, wir raten dennoch von Investments in die Aktie nachdrücklich ab. Der Titel ist hochspekulativ, die Aktie wird lediglich von Hoffnungen getragen.
Konklusion:
Unternehmen wie Santhera versprechen im besten Fall eine glanzvolle Zukunft – inklusive steigender Aktienkurse. Es droht aber immer auch der Absturz. Nichts für konservative Anleger.